4/11/2008
Václav Podestát na Měsici fotografie ve Vídni.
GALERIE AUF DER PAWLATSCHE
I n s t i t u t f ü r S l a w i s t i k , Universitätscampus/AAKH
1090 Wien, Spitalg. 2 - 4/Hof 3 (gegenüber Narrenturm)
www.univie.ac.at/pawlatsche
In Zusammenarbeit mit:
Institut für kreative Fotografie der Schlesischen Universität in Opava Layout: Gero Fischer
5. 11. - 2. 12. 2008
Vernissage: Mittwoch, 5. 11. 08, 18 Uhr
W e i n v e r k o s t u n g : Weingut Truksitz
markus@truksitz.at, +43 650 - 211 7654, www.sternenweine.at
Das Weingut Truksitz befindet sich in Schützen am Gebirge, eine der ältesten Weinbaugemeinden Österreichs. Das Sortiment umfasst Hausweine und Sternenweine - eine limitierte
Selektion von maximal 2.000 Flaschen pro Sorte, speziell für Weinliebhaber kreiert.
Václav Podestát
Geb. 1960, studierte am Institut für Künstlerische Fotografie in Prag (1985 - 88) und am Institut für Fotografie der Filmakademie (FAMU) in Prag (1989 -
1994). Seit 1998 ist V. Podestát Fachassistent am Institut für kreative Fotografie FPF der Schlesischen Universität in Opava. Zahlreiche Ausstellungen im In- und
Ausland. Seine Fotografien sind außer in tschechischen Sammlungen auch in Šiauliai (Litauen) vertreten.
Zum Zyklus „Menschen“
An diesem umfangreichen Projekt arbeitet V. Podestát schon seit zwei Jahrzehnten. Der Autor zeigt in seiner Arbeit, dass er von den Pionieren des subjektiven
fotografischen Dokumentes wie Robert Frank, William Klein, Louis Faurer oder Martin Parr, Carl de Keyzer, Bruce Gilden, Mary Ellen Mark u.a. gelernt und
deren Impulse verarbeitet hat. In V. Podestáts Fotografien verringert sich zunehmend der Handlungscharakter, die Narrativität und die Zahl der Motive und oft
bleiben von den Menschen und der Umwelt vor der Kamera nur Fragmente. Dagegen nimmt die Rolle der gespenstisch wirkenden Schatten der Menschen und
in den Bildern festgehaltenen Dinge zu sowie auch der Gegenstände und Personen, die sich außerhalb des Bildes befinden. In seinen nur oberflächlich trivial
erscheinenden Alltagsszenen entdeckt V. Podestát immer etwas Besonderes, etwas, was als bildhafte Metapher subjektiver Gefühle, Erlebnisse und Stimmungen
gelten kann, etwas, was im Stande ist, visuell mit Worten schwer beschreibbare Zustände oder Beziehungen auszudrücken. Viele seiner Bilder erwecken den
Eindruck sie seien sorgfältig arrangiert, der Autor aber inszeniert nicht und provoziert auch nicht die Menschen vor dem Fotoapparat, dass sie bestimmte
Haltungen und Posen einnehmen, sondern er wartet geduldig auf die wirkungsvollste Konstellation der Hauptkomponenten der abgebildeten Szene aus dem
Theater des wirklichen Lebens. Trotz einer breiten Skala von Interpretationen, die jedes Bild bietet, haben Podestáts Fotografien viel Gemeinsames: Fast immer
strahlen Nostalgie und zarte Trauer aus, fast immer hat die Hauptrolle der Mensch, auch wenn viele Aufnahmen auf seine direkte Anwesenheit nicht hinweisen,
oft zeigen sie einen Einzelnen in sich gekehrt inmitten einer ihn umgebenden lärmenden Menge. V. Podestáts subjektive Dokumente regen eher die Fantasie an
als dass sie eindeutige Behauptungen aufstellen oder Fragen beantworten. (Nach Vladimír Birgus, Leiter des Institutes für kreative Fotografie FPF der
Schlesischen Universität in Opava)